Teil 4 - Stoppstellen


Wie im 'richtigen Leben' müssen auch auf unseren Anlagen die Autos manchmal anhalten.

Bei einer analogen Anlage bleiben da nur das Nullstellen des Fahrtreglers und das Abschalten des Fahrstroms als Möglichkeiten.

Zu den Stoppstellen:

Die Länge richtet sich nach dem Anhalteweg der Fahrzeuge und sollte so lang sein wie der längste Anhalteweg. Beim Einsatz der Zink-Chassis und höherer Geschwindigkeit können das schon 20 cm sein! Versuche sind nötig. - Bei meinen Chassis sind bei normaler Fahrt 5 cm ausreichend.

Die einfachste Möglichkeit, eine Stoppstelle einzurichten, ist sicher die Stromabschaltung. Aber natürlich können auch die anderen Stoppmöglichkeiten für Digitalsteuerung eingesetzt werden (ABC, Bremsgenerator usw.)


Bei einer AMS-Anlage mit Digitalsteuerung, wo mehrere Fahrzeuge gleichzeitig fahren, kann man etwas Automatik gut gebrauchen.

Stoppstellen gibt es an Parkplätzen (von denen man gar nicht genug haben kann), an Einmündungen, Ampeln, Bahnübergängen usw.

Auch hier gilt natürlich: Nullstellen des Fahrtreglers und Abschalten des Bahnstroms stoppen ein Fahrzeug.

Leider gibt es noch keinen Fahrtregler für AMS mit einem großen Bremspedal. Und billig müßte der auch noch sein wegen der großen Zahl, die man da bräuchte.

Für Stopp- und Bremsstrecken in DCC gibt es Bremsgeneratoren und Bremsmodule. Außerdem die Möglichkeit, mit dem Computer zu bremsen.

Bremsgeneratoren sind für alle Decoder geeignet. Sie senden im Bremsabschnitt ein Signal mit der Fahrstufe 0. Damit halten alle decodergesteuerten Fahrzeuge an. Bremsgeneratoren sind für viele Bremsabschnitte gedacht.


Ich halte Bremsgeneratoren für gut geeignet. Im Normalfall wird einer für die gesamte Anlage ausreichen.

Bremsmodule senden i.d.R. ein verändertes DCC-Signal, worauf die dafür geeigneten Decoder anhalten, z.B. ABC oder Gleichstrom. Funktioniert nicht bei allen Decodern.

Mit Gleichstrom können verschiedene Decoder auch bremsen. Man muss sie entsprechend programmieren und in den Bremsabschnitt statt Digitalstrom eben Gleichstrom schicken. Funktioniert nicht bei allen Decodern.


Bei einem Parkplatz kann man über ein manuell gesteuertes Relais einen isolierten Fahrbahnabschnitt mit dem Strom aus dem Bremsgenerator versorgen, woraufhin ein einfahrendes Fahrzeug stehenbleibt. Zum Weiterfahren schaltet man um auf Anlagenstrom.

Bei einer Einmündung kann man eine Dauerstoppstelle einrichten, d.h. jedes ankommende Fahrzeug bleibt erst mal stehen. Mit einem Momentenkontakt gibt man solange Anlagenstrom, bis das Fahrzeug die Einmündung passiert hat. Natürlich nur, wenn auf der anderen Fahrbahn gerade kein Fahrzeug kommt.

Will man die Einmündung wechselweise dauerhaft freigeben, braucht man zwei bipolare Relais und zwei Taster.

Mehrere Stoppstellen hintereinander (z.B. Ampel oder Bahnübergang) erfordern einen größeren Aufwand. Hier kann man die erste Stoppstelle durch die Lichtzeichenanlage einschalten. Ein Gleisbesetzmelder schaltet dann die nachfolgende Stoppstelle usw.

Das Freigeben der hintereinanderliegenden Stoppstellen erfolgt evtl. zeitverzögert, um zu dichtes Auffahren zu vermeiden.

Die Länge der Stoppstelle richtet sich nach dem Anhalteweg der Fahrzeuge und sollte so lang sein wie der längste Anhalteweg. Beim Einsatz der Zink-Chassis und höherer Geschwindigkeit können das schon 20 cm sein! Versuche sind nötig. - Bei meinen Chassis sind bei normaler Fahrt 5 cm ausreichend.


Der Bau solcher Stoppstellen erfordert natürlich einiges handwerkliche Geschick sowie Kenntnisse in Digitalsteuerung und Elektronik. Viele Teile kann man nicht fertig kaufen, man muß selbst löten und probieren. - Das gilt natürlich auch für den Bau der gesamten Anlage.

Da meine Decoder kein ABC-Bremsen unterstützen, habe ich mich für den (nicht mehr hergestellten) Roco-Bremsgenerator entschieden. Dieser stellt eine Bremsspannung mit dem Fahrbefehl ‚Null‘ zur Verfügunng. Man braucht ihn normalerweise nur 1x pro Anlage.

Somit habe ich die digitale Fahrspannung und die digitale Bremsspannung auf meiner Anlage. Hinzu kommt noch eine stabilisierte Gleichspannung von 12 V für Schalt- und Beleuchtungszwecke.

Um eine Stoppstelle zu realisieren, brauche ich zwei beidseitig isolierte Fahrbahnabschnitte und den Gleisbesetztmelder mit angeschlossenem Relais.

Die Fahrbahnabschnitte teilen sich auf in ein kurzes Stück (1 cm würde reichen) als Kurzschlussschutz und ein längeres Stück als eigentliches Stoppstück. An dieses wird der Belegtmelder angeschlossen. Diesen kann man auf einer einfachen Lochplatine selbst löten. Als Bauteile benötigt man 4 Dioden, einen Widerstand ca. 1 kOhm und einen Optokoppler. Ober diesen wird mittels Widerstand und Transistor ein Relais angesteuert, das zwischen Fahr- und Bremsspannung umschaltet. (Die Kosten für so einen ‚Belegtschalter‘ liegen unter 3 Euro)

Kommt nun ein Fahrzeug auf die Stoppstelle, überfährt es zuerst das kurze Stück und löst dann den Belegtmelder aus, welcher beide Teile über das Relais auf Bremsspannung umschaltet. Damit erhält das Fahrzeug den Fahrbefehl ‚Null‘ und bleibt stehen.

Wenn man den Belegtmelder ‚entschärft‘, fährt das Fahrzeug wieder weiter.

Scharfstellen kann man den Belegtmelder entweder mit einem einfachen Schalter (Parkplatz) oder mittels Relais durch eine Lichtzeichenanlage oder durch eine vorgeschaltete Stoppstelle (Blockbetrieb bzw. hintereinander geschaltete Stoppstellen).