Teil 1a – Allgemeine Überlegungen

Meine Anlage Amsland ist nach solchen Überlegungen gebaut. Es gibt 3 Spuren, die sich nicht kreuzen, dann gibt es natürlich einige Abzweigungen, damit die Fahrzeuge zur anderen Spur wechseln können. Weiter gibt es einige Parkplätze, auf denen weitere Autos bereitstehen, und natürlich ein paar abzweigende Nebenstrecken, um das Spiel interessanter zu gestalten. Ohne den laufenden Verkehr zu behindern, kann ich derzeit etwa 12 Fahrzeuge abstellen und natürlich bei Bedarf dazuschalten.

Wenn automatische Kreuzungen, Abzweige oder Bahnübergänge geplant sind, sollte man den Platzbedarf der benötigten Stoppstellen berücksichtigen. Solch eine Stoppstelle kann durchaus 20 cm lang sein, wenn man z.B. auch LKW mit Anhänger hat. Schnell wird man merken, daß das nur bei einer großen, weiträumigen Anlage möglich ist.




Bild in Lightbox öffnen (open image in lightbox). Links die Schaltungen für die Eisenbahn, in der Mitte für die Straße, rechts ein Touchmonitor mit zusätzlichen Fahrreglern




Je mehr schaltbare Fahrbahnteile eingeplant werden, umso schwieriger wird auch die Schaltung ausfallen. Bei zwei oder drei Abzweigen reichen wahrscheinlich ein paar Taster am Anlagenrand. Werden es mehr, wird ein Schaltpult sinnvoller sein. Die Abzweige digital mittels Weichendecoder vom Handregler zu schalten, stößt schnell an Grenzen. Schließlich will man ja das Geschehen auf seiner Anlage beobachten und nicht ständig auf seinem Handregler herumsuchen, um gerade eine Weichen- oder Fahrzeugadresse herzusuchen.

Diese Überlegungen auf später zu verschieben nach dem Motto: 'Das wird schon' wird schnell zur Katastrophe führen.

Eine weitere Überlegung ist die Möglichkeit einer Blocksteuerung ähnlich der Modelleisenbahn zur Vermeidung von Auffahrunfällen. Bei der Eisenbahn wird dies im Original und im Modell durch Signale gelöst, im Straßenverkehr gibt es das nicht. Auch ist bei der Bahn nicht vorgesehen, daß mehrere Züge in kurzem Abstand hintereinander fahren. Man kann Blocksteuerung einbauen, handelt sich damit einen ziemlich ruckweisen Verkehrsfluß ein. Je schneller die Autos unterwegs sind, umso schlimmer sieht das für den Zuschauer aus.

Ich halte mich lieber an die Regel: Pro Fahrzeug ein Regler, und Fahrbahnschaltung analog über Stellpult. Damit kann ich auch 10 und mehr Fahrzeuge bewegen, ohne daß es zu oft zu Kollisionen kommt. (Voraussetzung ist natürlich, daß die Fahrzeuge nicht zu schnell sind und nicht zu oft wegen Kontaktschwierigkeiten hängen bleiben).


Da es sehr viele Anbieter von Digitalsystemen gibt, werde ich hier darüber nichts schreiben. Sinnvoll erscheint mir die Möglichkeit, einen Computer anzuschließen. Damit kann ich auf dem Bildschirm zusätzliche Handregler einrichten. (Wer hat schon 15 Lokmäuse daheim?) Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, per WLAN Smartphones als Handregler dazuzuschalten. Das alles funktioniert recht problemlos.

Natürlich kann man die Anlage auch voll digitalisieren und vom PC steuern lassen. Bei der Modellbahn erscheint mir dies sinnvoll, weil man so Fahrpläne erstellen kann und der PC arbeitet diese dann ab und läßt die Züge entsprechend fahren. Für die AMS-Anlage könnte ich mir dies höchstens für z.B. einen Linienbus vorstellen, der verschiedene Haltestellen nacheinander zu bedienen hat. Evtl. noch ein Müllfahrzeug, das Tonnen ausleert. Alles weitere ist nur was für Programmierfreaks. (Autoverkehr ist individuell – folgt keinen vorgegebenen Abläufen!)


Auf den Bau der Anlage (Unterkonstruktion, Geländegestaltung) gehe ich hier nicht ein. Da gibt es im Modellbahnbereich genug Vorschläge, wo jeder das für ihn passende finden kann.

Ein Augenmerk sollte man auf die Geräuschdämmung legen. Ich war auch überrascht, welchen Lärm 15 fahrende Autos und dazu ein oder zwei Züge machen können. Da braucht man keinen Sounddecoder mehr! Hätte ich das vorher gewußt, wäre ich da auch sorgfältiger gewesen – jetzt ist es zu spät.

Hier mal eine Skizze meiner Anlage:

Auf den 3 farbig markierten Strecken können 3 Fahrzeuge unterwegs sein, ohne sich in die Quere zu kommen. Natürlich können alle Fahrzeuge auch alle anderen Strecken benutzen bzw. auf einer Spur hintereinander fahren. Bis zu 10 Fahrzeuge gleichzeitig habe ich schon geschafft, ohne allzusehr in Stress zu kommen.

Die gepunkteten Linien sind die Bahnstrecke, die teilweise im Tunnel bzw. unter der Anlage verläuft. Zwei Züge können hier gleichzeitig fahren.

Die Schlaufe auf der linken Seite ist eigentlich ein Erweiterungsanschluß. Im Moment nutze ich sie als zusätzlichen Abstellplatz für Fahrzeuge.

Die schwarzen Punkte sind Parkplätze.