Teil 1b – Planung und Ausführung

Ausgehend von dem Fahrbahnmaterial, das ich zum größten Teil noch aus meiner Kindheit hatte, wollte ich an den Aufbau einer festen Anlage gehen. Vor allem reizte mich auch die Kombination mit einer Modelleisenbahn. Davon wollte ich aber nur den Bahnhofsbereich aufbauen.

Zunächst kamen aber die Straßen.

Natürlich wollte ich möglichst viele Fahrzeuge gleichzeitig fahren lassen. Im Halbwellenbetrieb sind zwei Autos pro Fahrspur möglich. Also plante ich zunächst eine Anlage, die im Prinzip aus zwei zweispurigen Kreisen bestehen sollte, und von diesen abzweigend einige einspurige Strecken und möglichst viele Parkplätze. So hätten mit Halbwelle 8 Autos gleichzeitig fahren können.

Es sollte auch nicht alles in einer Ebene sein, sondern ein Teil der Anlage etwas erhöht. Zeitepoche sollte um 1970 sein, die Landschaft dem Altmühltal bzw. fränkischen Jura nachempfunden.

Wichtig war natürlich ein kleines Industriegebiet, um das Containerterminal von Faller einsetzen zu können, möglichst kombiniert mit der Eisenbahn. Weiter wollte ich einen Stadtbereich und ein Dorf, und natürlich ganz viel Landschaft. Und wenn schon Eisenbahn, dann wenigstens auch einen Bahnübergang.

So entstanden die ersten Entwürfe, die aber schon an das jetzige Layout erinnerten. Dann verzichtete ich auf einen der Stromkreise und baute die Anlage fast so wie jetzt, allerdings nur mit Faller-Fahrbahnen. Anstelle des Kreisverkehrs gabs da noch 3 Doppelabzweige mit fast der gleichen Funktion, und anstelle des Doppel-T-Abzweigs zwei zweispurige Abzweige.

Als ich mal versuchsweise ein Auto mit Decoder ausrüstete, wußte ich, das dies die richtige Steuerung ist. Nun konnte ich aber alle Fahrbahnen miteinander verbinden, um alle Autos überall fahren zu lassen.

Spaßeshalber kaufte ich mir mal einen 1,6 mm-Fräser und merkte, daß es gar nicht so schwer ist, eigene Fahrbahnstücke herzustellen. Mit den passenden Weichenantrieben von Glöckner war auch der Bau von Abzweigen nicht weiter schwierig, jedenfalls nicht schwieriger, als Faller-Teile umzurüsten. Bei weiteren Versuchen merkte ich, daß sich Alu-Klebeband sehr gut als Stromleiter eignet. Also wurde die gesamte Bahn nochmal auseinandergenommen, die selbstgebauten Abzweige mit Aluband angefertigt und die Faller-Fahrbahnstücke ebenfalls damit überklebt.

Für etwas mehr Grip wurden alle Fahrbahnen mit Faller-Straßenfarbe gestrichen.

Auf eine Blocksteuerung oder ähnliches verzichtete ich. Das ist bei der Eisenbahn mit den entsprechenden Signalen möglich und entspricht auch dem Original, im Straßenverkehr sieht es komisch aus. - So baute ich nur an den Einmündungen Stoppstellen ein, um Unfällen vorzubeugen. Nur jeweils eine Fahrbahn ist freigegeben, was man an einem Schaltpult mit Tastern umschalten kann. Im Moment sind die Stoppstellen einfach stromlose Abschnitte, bei Gelegenheit werde ich aber wahrscheinlich einen Bremsgenerator einbauen, damit die Lichtfunktion der Fahrzeuge erhalten bleibt. Die Rückstellung der Antriebe funktioniert mit kleinen Lichtsensoren, die beim Überfahren auslösen, und Relais zum Schalten.


Aufgebaut ist das ganze als Segmentanlage, um es leichter mal demontieren und evtl. transportieren zu können. Die Segmentmaße sind 0,6 x 1,4 m. Mit einer entsprechenden Vorrichtung kann man sie leicht transportieren und stapeln. Die Segmente liegen auf einem Holzgestell, das man mit Rädern etwas bewegen kann, um die Anlage in die Ecke zu schieben. Das habe ich noch keine Minute bereut!

Um etwas Abwechslung in die Anlage zu bringen, sollte es höher- und tiefergelegene Bereiche geben. So ist nun der Bahnhof im Vordergrund auf Niveau Null, Stadt- und Industriegebiet etwa +4 cm, das Dorf etwa bei +15 cm. Durch diese Erhöhung ergab sich auch die Möglichkeit, die Modellbahn darunter verschwinden zu lassen, und auch für ein paar Schattengleise war Platz. Ein zweites Modellbahn-Gleisoval führt unter die Anlage, ebenfalls nochmal mit ein paar Schattengleisen.


Die Steuerung der Anlage erfolgt derzeit rein manuell. Für die Eisenbahnanlage möchte ich allerdings eine Automatik einbauen, um die Züge nach Fahrplan fahren zu lassen. Hier fehlen mir aber die nötigen Kenntnisse, und ich warte, bis ich mal einem Fachmann begegne. Die Steuerung der Autos kann manuell bleiben mit möglichst vielen Handreglern. Dazu habe ich ein paar Lokmäuse, aber auch in Verbindung mit Rocrail ein paar Smartphones sowie mit einem Touchmonitor einige Fahrtregler.

Für mögliche Erweiterungen gibt es auf der linken Seite einen Doppel-T-Abzweig, und auf der rechten Seite könnte man mit einer großen Brücke die Bahngleise überqueren.

Ideen für mögliche Erweiterungen hätte ich noch genug. Vor allem denke ich da an die vielen Funktionsmodelle, die es von Faller und anderen Herstellern gibt (Sägewerk, Wassermühle, Schotterwerk, Förderband und und und.....).

Mein Interesse ist nicht so sehr eine möglichst detailgetreue Darstellung, sondern eher die Funktion. So sehe ich z.B. lieber die Fahrzeuge fahren, anstatt die Anzahl der Leitpfosten zu zählen.

Ebenso verstehe ich die dargestellten Sachen eher als 'Zitate' denn als getreue Abbildungen der Wirklichkeit.